Viele Baustellen und Personalnot: Riesendruck auf Keller

Written By limadu on Rabu, 09 Januari 2013 | 22.25

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Die Schalker Klatsche gegen Bayern legt zahlreiche Defizite offen. Neu-Coach Keller tut sich schwer. Thon wirbt um Vertrauen.

Von Andreas Kloo und Mathias Frohnapfel

München/Doha - Jens Keller sollte eigentlich nach dem Ende der zweiten Stevens-Ära eine Aufbruchstimmung auf Schalke erzeugen.

Doch wenn man die Spieler während und nach der 0:5-Testklatsche (Spielbericht) gegen die Bayern beobachtete, dann sah das nach dem genauen Gegenteil aus.

"So darf man sich auch in einem Testspiel nicht präsentieren, so viele eklatante Fehler darf man sich nicht leisten", legte Kapitän Benedikt Höwedes bei SPORT1 den Finger in die Wunde.

Schalke in der Findungsphase

Ob der neue Coach bis zum Rückrundenauftakt am 18. Januar gegen Hannover 96 (ab 20 Uhr im LIVE-TICKER) diese ganzen Fehler abstellen kann, ist fraglich.

Schalke-Legende Olaf Thon sagt zwar: "Ein Vorbereitungsspiel sollte man nicht auf die Goldwaage legen."

Er fügt jedoch gegenüber SPORT1 hinzu: "Aber es ist ein Fingerzeig, dass der FC Bayern auf dem richtigen Weg ist und Schalke 04 noch in der Findungsphase."

Neun Tage vor dem Rückrundenauftakt existieren auf Schalke in der Tat zahlreiche Baustellen.

SPORT1 zählt sie auf:

• Trainerfrage:

Keller zeigte sich in den Tagen von Doha sehr engagiert, führte viele Gespräche mit den Spielern.

Die Profis wiederum beäugen den neuen Mann sehr genau. Respekt und Autorität beim Team muss sich der vorherige Jugendtrainer noch erarbeiten. Unumwunden kritisierte Höwedes die zu offensive Taktik Kellers gegen die Bayern: "Wir haben etwas probiert, was gegen die Bayern nicht spielbar ist."

Kritisch zu hinterfragen ist auch die Trainingspraxis Kellers. Am ersten Tag des Trainingslagers in Doha ließ er gleich dreimal trainieren, was der Müdigkeit gegen die Bayern Vorschub leistete. (DIASHOW: Bundesligisten im Trainingslager)

Thon warnt allerdings davor, den erfolgreichen B-Jugend-Coach vorzuverurteilen: "Man soll erst einmal einem jungen Trainer die Chance geben, dass er eine Mannschaft in kürzester Zeit auf Vordermann bringt."

Auch Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies sprach Keller bis Saisonende das Vertrauen aus. Gleichzeitig aber hält Sportvorstand Horst Heldt am Ziel Champions-League-Qualifikation des derzeitigen Tabellensiebten fest: Er stellte klar, "dass wir von unseren Zielen nicht abrücken werden. Wir brauchen sofort positive Ergebnisse."

Thon weiß um die problematische Lage Kellers: "Jeder erwartet auch Punkte von ihm. Deshalb herrscht jetzt eine große Drucksituation - das gilt aber für alle auf Schalke."

• Personalnotstand

Die Verletztenliste wurde in Doha noch länger. Ibrahim Afellay (Sehneneinriss) und Christoph Moritz (Außenbandanriss) kamen hinzu.

Kyriakos Papadopoulos, Atsudo Uchida, Christoph Metzelder und Marcel Höger fehlen schon länger. Jefferson Farfan hat noch Trainingsrückstand. Zu allem Übel sind Klaas-Jan Huntelaar und Jermaine Jones gegen Hannover gesperrt.

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Deshalb testete Keller gegen die Bayern auch Lewis Holtby auf der Jones-Position - und scheiterte damit.

Heldt plant bis zum 31. Januar Verstärkungen, um die Personalmisere zu beheben. (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)

"Das Transferfenster ist auf, man muss jetzt schnelle und sinnvolle Entscheidungen treffen", kündigte er an.

Auch Thon ist sich sicher, dass sich noch etwas tun wird: "Schalke hat ja versucht, Jan Kirchhoff aus Mainz zu bekommen. Ich gehe davon aus, dass Schalke in der Innenverteidigung noch tätig wird, auch weil unklar ist, wann Papadopoulos wieder fit wird."

• Einstellungsproblem

Die mangelnde kämpferische Einstellung war eines der Hauptprobleme, das Huub Stevens zum Verhängnis wurde. Manch einer dachte, die Mannschaft würde gegen den Trainer spielen.

Aber offenbar handelt es sich um ein generelles Defizit.

"Sicher waren wir müde und hatten personelle Probleme, aber nichtsdestotrotz hat mir die Einstellung nicht gefallen. Das war viel zu wenig. Ich will ein anderes Bild von der Mannschaft sehen", schimpfte Keller nach der 0:5-Abreibung am Dienstag.

• Keine Anführer:

Wie gegen die Bayern deutlich wurde, fehlen den Königsblauen auch echte Leadertypen.

"Da erwarte ich von dem ein oder anderen Spieler, dass er das Kommando übernimmt und die Spieler wieder zusammenholt", sagte Keller. Dies sei gegen den FCB nicht der Fall gewesen.

S04-Trainer seit dem Aufstieg 1991

Aleksandar Ristic

01.01.1991 - 30.04.1992

Klaus Fischer

01.05.1992 – 30.06.1992

Udo Lattek

01.07.1992 – 17.01.1993

Helmut Schulte

18.01.1993 - 10.10.1993

Jörg Berger

11.10.1993 - 03.10.1996

Huub Stevens

08.10.1996 - 30.06.2002

Frank Neubarth

01.07.2002 - 26.03.2003

Marc Wilmots

26.03.2003 - 24.06.2003

Jupp Heynckes

25.06.2003 - 15.09.2004

Eddy Achterberg

15.09.2004 - 28.09.2004

Ralf Rangnick

28.09.2004 - 12.12.2005

Oliver Reck

12.12.2005 - 04.01.2006

Mirko Slomka

04.01.2006 - 13.04.2008

Michael Büskens

13.04.2008 - 1.07.2008

Fred Rutten

01.07.2008 - 26.03.2009

Michael Büskens

26.03.2009 - 30.06.2009

Felix Magath

01.07.2009 bis 16.03.2011

Seppo Eichkorn

17.03.2011 - 20.03.2011

Ralf Rangnick

17.03.2011 - 22.09.2011

Seppo Eichkorn

23.09.2011 - 26.09.2011

Huub Stevens

27.09.2011 - 16.12. 2012

Jens Keller

seit 16.12. 2012

• Torhüterfrage:

Durch den Wechsel auf der Torhüterposition von Lars Unnerstall auf Timo Hildebrand hatte Stevens bereits für Unruhe gesorgt.

Und noch immer herrscht im Kasten keine Klarheit. Hildebrand konnte gegen die Bayern keine Werbung in eigener Sache machen. Er kassierte fünf Stück und verursachte den Elfmeter zum 0:1.

Für die Automatismen in der Hintermannschaft ist es generell nicht von Vorteil, wenn die Abwehrspieler nicht wissen, wer die klare Nummer eins zwischen den Pfosten ist.

• Organisatorische Schwächen

:

Zu allem Überfluss leisteten sich die Schalker auch noch eine organisatorische Panne.

Farfan und Edu hatten kein gültiges Visum für die Reise nach Katar, beide kamen verspätet an.

Die Folge: Farfan hat Trainingsrückstand, saß gegen die Bayern nur auf der Tribüne. So konnte Keller keine offensiven Varianten mit dem Peruaner einstudieren.

Trotz all dieser Baustellen bewahrt zumindest Thon seinen Optimismus: "Ich bin guter Dinge, dass Schalke 04 den Auftakt nicht vermasselt. In der Hinrunde hatte man gegen die gleichen Gegner den besten Start der Vereinsgeschichte."


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