Der Wunschspieler sucht seinen Platz

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Mit "Patrick" Aubameyang eröffnen sich BVB-Trainer Klopp mehr Möglichkeiten. Ein kleines Hindernis gilt es noch zu überwinden.

Von Maximilian Lotz

München - Die Aussprache bereitet noch einige Probleme. Wahrscheinlich werde er ihn einfach "Patrick" nennen, kündigte Jürgen Klopp an. Laut BVB-Webseite wird er "Oh-ba-me-jang" ausgesprochen.

Die Rede ist von Pierre-Emerick Aubameyang, der neuen Offensiv-Hoffnung von Borussia Dortmund. Am Dienstag meldete der Vize-Meister Vollzug in Sachen langersehnter Neuverpflichtung. Der 24-Jährige kommt vom französischen Erstligisten AS St. Etienne und soll beim BVB den zu den Bayern abgewanderten Mario Götze ersetzen.

Ob der 1,85 Meter große Offensivspieler allerdings der Ersatz für den neun Zentimeter kleineren Neu-Münchner ist, bleibt abzuwarten. Zumal Aubameyang als gelernter Stürmer eher ganz vorne zu Hause ist.

"Er ist im Offensivbereich sehr flexibel einsetzbar, hat enormes Tempo in seinen Aktionen, strahlt Torgefahr aus", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc und bezeichnete den Nationalspieler des Gabun als "Wunschspieler".

Klopp paukt Französisch

Auf welcher Position Jürgen Klopp Aubameyang einbauen will, bleibt eine spannende Frage. In St. Etienne wurde der sprintstarke Rechtsfuß in der vergangenen Saison von Brandao aus der Sturmspitze verdrängt.

Doch auch auf den offensiven Außenbahnen wusste er zu überzeugen, erzielte in der zurückliegenden Spielzeit 19 Tore in der Ligue 1 und landete mit diesem Wert im Torjäger-Ranking hinter Superstar Zlatan Ibrahimovic von Paris St. Germain auf Platz zwei.

"Für einen Offensivspieler ist Torgefährlichkeit ein wichtiges, aber nicht das alleinige Kriterium. Er ist schnell, groß und robust", sagte Zorc: "Er kann beide Außenpositionen spielen und sogar vorne in der Spitze."

Der Neue im System

Doch die Konkurrenz auf den Flügeln ist beim BVB mit Marco Reus und Jakub Blaszczykowski groß. Im Sturm ist Robert Lewandowski gesetzt. Denkbar daher, dass Reus - wie zu Gladbacher Zeiten - als hängende Spitze in die Mitte rückt und Aubameyang auf Linksaußen zum Einsatz kommt.

"Wenn die Dortmunder Pierre-Emerick seine Freiheiten geben, macht er sie glücklich", sagte Gernot Rohr zu "Sport Bild". Der derzeitige Nationaltrainer des Niger kennt Aubameyang aus seiner Zeit als Nationaltrainer Gabuns gut:

"Er ist wohl der schnellste Spieler, den der Fußball derzeit zu bieten hat. Zudem ist er kaltschnäuziger vor dem Tor geworden", sagt Rohr über seinen ehemaligen Schützling.

Aubameyang glänzt aber noch mit anderen Eigenschaften: Er ist ein Paradiesvogel und alles andere als ein Leisetreter.

"Klopp wird ihn schnell einfangen"

Sein Torjubel mit der Spiderman-Maske im Spiel gegen Rennes im vergangenen Jahr, seine Aufwärm-Übungen in 3.700 Euro teuren Swarovski-Schuhen oder sein neongrüner Aston Martin DB9 mit 517 PS - ein Hang zur Extravaganz ist dem gebürtigen Franzosen nicht abzusprechen.

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"Er ist ein extrovertierter Mensch und manchmal verrückt", sagte Rohr: "Auf dem Platz und innerhalb der Mannschaft ist er aber ein sehr positiver Typ."

Sebastian Kehl glaubt ohnehin nicht, dass Aubameyang "so verrückt ist, wie er in einigen Medien dargestellt wurde". Und wenn doch, fuhr der BVB-Kapitän am Freitag im Trainingslager der Dortmunder in Tirol fort, "wird ihn Jürgen Klopp sehr schnell einfangen."

Ein Traum wird wahr

Eine Bereicherung für den BVB ist der Offensivmann allemal. "Insgesamt ist eine gewisse Individualität und Frische absolut notwendig in unserem Kader", sagte Kehl.

Für Aubameyang selbst geht mit dem Wechsel nach Dortmund "ein Traum" in Erfüllung. Dabei vergaß er nicht, sich auch von seinen ehemaligen Kollegen gebührend zu verabschieden.

"Großen Dank an St. Etienne. Der Klub ist eine schöne Familie, die ich niemals vergessen werde", twitterte Aubameyang.

Bleibt zu hoffen, dass sich "Patrick" auch in seiner neuen Familie schnell heimisch fühlt - trotz der leichten Schwierigkeiten mit der Aussprache seines Namens.

Aubameyang erst der Anfang

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