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Vor dem Pokalspiel gegen Borussia Dortmund spricht Saarbrückens Trainer Milan Sasic bei SPORT1 über den BVB und lobt Jürgen Klopp.
Von Reinhard Franke
München - Milan Sasic bringt so schnell nichts aus der Ruhe.
Der 55 Jahre alte Trainer des 1. FC Saarbrücken hat in seiner Karriere auch schon einiges erlebt.
Da war der Regionalliga- und Zweitliga-Aufstieg 2004 und 2006 mit der TUS Koblenz, der Herzschlag-Klassenerhalt in der Zweiten Liga 2008 mit dem 1. FC Kaiserslautern und das Pokalfinale 2011 mit dem MSV Duisburg gegen Schalke 04.
Sasic liebt "Spiele mit großer Bedeutung" und freut sich auf ein weiteres Highlight, wenn es für seine Mannschaft am Abend zu Hause gegen Borussia Dortmund geht.
Vor dem Duell mit dem BVB (ab 20.15 Uhr LIVE auf SPORT1.fm und im LIVE-TICKER) spricht Sasic im SPORT1-Interview über den Gegner, Jürgen Klopp, ein mögliches Elfmeterschießen - und dankt seinem Vorgänger.
SPORT1: Herr Sasic, In der Liga ist der Abstiegskampf das Thema, kommt da Borussia Dortmund im Pokal gerade recht, um auf andere Gedanken zu kommen?
Sasic: Es geht um Fußball und der muss immer im Vordergrund stehen. Es geht um ein großes Spiel, wo über 30.000 Zuschauer im Stadion sind, wo wir uns mit einem großartigen Gegner messen können, es ist weltweit eine der besten Mannschaften. Es wird also ein Ereignis sein, wo wir uns alle darauf freuen können. Klar ist, dass der Schwerpunkt für uns die Meisterschaft ist. Das ist unser tägliches Brot. Dennoch freuen sich unsere Fans so sehr auf das Spiel gegen Dortmund und wir werden es einfach positiv annehmen.
SPORT1: Sie sind ein erfahrener Trainerfuchs. Kribbelt es dennoch vor so einer Partie?
Sasic: Natürlich kribbelt es und es ist doch klar, warum. Wer nicht genug über Borussia weiß, der tut mir leid, dann hat er irgendeinen Fehler gemacht. Jeder hat schon so viel gelesen, gesehen und gehört über den BVB und seine Verantwortlichen, dass jeder genug Informationen hat. Daher weiß ich, was auf uns zukommt und freue mich.
SPORT1: Wie wollen Sie den BVB ärgern?
Sasic: Leider dürfen wir vor dem Spiel nicht in die Dortmunder Kabine gehen, um denen etwas ins Wasser zu mischen. Oder wir machen etwas, dass sie zu spät ankommen. (lacht) Dann könnten wir die vielleicht ärgern. Welche Formulierung hat man nicht schon benutzt für so ein Duell. Wir haben keine Chance, also wollen wir sie nutzen. Das Machtverhältnis zwischen beiden Vereinen ist so groß, das kann man kaum in Worte fassen. Vielleicht haben wir eine kleine Chance, wenn wir einen großen Tag erwischen und die Dortmunder einen rabenschwarzen Tag. Unsere Aufgabe ist es, uns bestmöglich zu präsentieren und alles reinzuhauen, was wir haben.
SPORT1: In der ersten Runde hat Saarbrücken Werder Bremen aus dem Wettbewerb geworfen. Man weiß also, wie es geht…
Sasic: Das könnte man denken. (lacht) Man darf aber nicht meinen Vorgänger vergessen. Jürgen Luginger hat einen großen Verdienst daran, dass wir überhaupt gegen Dortmund auflaufen können. Der Sieg gegen Bremen war eine großartige Leistung. Luginger hat auch viel beigetragen zum Erfolg im bisherigen Pokal-Wettbewerb, so dass ich jetzt einen großen Tag gegen den BVB genießen darf.
DFB-Pokal-Finals
1991
Werder Bremen 1:1/4:3 i.E. gg. 1. FC Köln Tore: Eilts - Banach
1992
Hannover 96 0:0/4:3 i.E. gg. Borussia Mönchengladbach
1993
Bayer Leverkusen 1:0 gg. Hertha BSC Berlin Amateure Tor: Kirsten
1994
Werder Bremen 3:1 gg. Rot Weiss Essen Tore: Beiersdorfer, Herzog, Rufer - Bangoura
1995
Borussia Mönchengladbach 3:0 gg. VfL Wolfsburg Tore: Dahlin, Effenberg, Herrlich
1996
1. FC Kaiserslautern 1:0 gg. Karlsruher SC Tor: Wagner
1997
VfB Stuttgart 2:0 gg. Energie Cottbus Tore: Elber 2
1998
Bayern München 2:1 gg. MSV Duisburg Tore: Babbel, Basler - Salou
1999
Werder Bremen 1:1/ 5:4 i.E. gg. Bayern München Tore: Maximow - Jancker
2000
Bayern München 3:0 gg. Werder Bremen Tore: Elber, Sergio, Scholl
2001
FC Schalke 04 2:0 gg. 1. FC Union Berlin Tore: Böhme 2
2002
FC Schalke 04 4:2 gg. Bayer Leverkusen Tore: Böhme, Agali, Möller, Sand - Berbatow, Kirsten
2003
Bayern München 3:1 gg. 1. FC Kaiserslautern Tore: Ballack 2, Pizarro - Klose
2004
Werder Bremen 3:2 gg. Alemannia Aachen Tore: Borowski 2, Klasnic - Blank, Meijer
2005
Bayern München 2:1 gg. FC Schalke 04 Tore: Makaay, Salihamidzic - Lincoln
2006
Bayern München 1:0 gg. Eintracht Frankfurt Tor: Pizarro
2007
1. FC Nürnberg 3:2 n.V. gg. VfB Stuttgart Tore: Mintal, Engelhardt, Kristiansen - Cacau, Pardo
2008
FC Bayern München 2:1 n.V. gg. Dortmund Tore: Toni (2) - Petric
2009
Werder Bremen 1:0 gg. Bayer Leverkusen Tor: Özil
2010
FC Bayern München gg. Werder Bremen 4:0 Tore: Robben, Olic, Ribery, Schweinsteiger
2011
Schalke 04 gg. MSV Duisburg 5:0 Tore: Draxler, Huntelaar 2, Höwedes, Jurado
2012
Borussia Dortmund 5:2 gg. Bayern München Tore: Lewandowski (3), Kagawa, Hummels - Robben, Ribery
2013
FC Bayern gegen Stuttgart Tore: 1:0 Thomas Müller (37.), 2:0 Gomez (48.), 3:0 Gomez (61.), 3:1 Harnik (71.), 3:2 Harnik (80.)
SPORT1: Sie treffen mit Jürgen Klopp auf einen großen Trainer. Wie sehen Sie ihn?
Sasic: 2002 war mein erstes Testspiel mit Koblenz gegen Mainz 05, als Jürgen dort Trainer war. Wir sind uns auch später immer wieder auf Trainer-Tagungen begegnet. Auch als ich in Kaiserslautern gearbeitet habe, ist man sich oft mit großem Respekt begegnet. Es gibt eine große Ähnlichkeit in unserer Fußball-Philosophie, ich habe all die Jahre versucht ein bisschen wie er zu arbeiten. Okay, seine Emotionen, wenn er ausflippt, die werde ich in meinem Alter nicht erreichen. (lacht) Ich will auch wie er einen ehrlichen Fußball spielen lassen und mir gefällt einfach seine Art. Klar macht er alles auf einer anderen Ebene, aber er macht das sehr, sehr gut.
SPORT1: Ihr Torwart Timo Ochs beschäftigt sich offenbar im Kopf schon mit einem Elfmeterschießen. Sie auch?
Sasic: Wenn wir nach 120 Minuten soweit kommen, dann gewinnen wir logischerweise. Nein, Spaß beiseite. Ich habe einmal in meiner Karriere Elfmeter trainieren lassen und prompt haben wir verloren. Elfmeter soll man nicht trainieren. Das trainiert man während der Saison, aber nicht vor so einem Pokalspiel. In Koblenz haben meine Jungs damals im Training alle Elfmeter reingehauen, am nächsten Tag im Spiel gegen Leverkusen haben wir ein tolles Spiel gemacht und in letzter Sekunde den Ausgleich gemacht. Doch alle Spieler, die am Tag vorher noch getroffen hatten, haben im Elfmeterschießen über die Anzeigetafel geschossen.
SPORT1: Sie sind ein Krimi-Fan. Mit Kaiserslautern haben Sie 2008 in allerletzter Sekunde die Zweiten Liga gehalten. Gibt es gegen den BVB wieder einen Krimi?
Sasic: Mal schauen. Ich liebe so Spiele mit großer Bedeutung. Aber Dortmund ist keine Partie von großer Bedeutung, das ist mehr ein Spiel für die Fans. Es ist sicher wirtschaftlich und für unser Image gut, denn wir sind der letzte Drittligist im Pokal, das ist jetzt nicht so schlecht. Aber wichtig sind die Spiele in der Liga. Der BVB ist dennoch ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für meine Jungs.
SPORT1: Werden Sie etwas Besonderes machen vor dem Spiel?
Sasic: Mehr Besonderheit als dieses Spiel gibt es nicht. Es ist mehr Normalität gefragt. Weniger ist mehr. Extrem pushen wäre kontraproduktiv. Nur die normalen Abläufe zählen.
SPORT1: Noch etwas: Was war Ihr schönstes Pokal-Erlebnis?
Sasic: Das war natürlich das Pokal-Finale mit Duisburg gegen Schalke. Uns fehlten damals vier Leistungsträger und wir haben leider deutlich verloren (0:5, Anm. d. Red.). Es war aber dennoch ein Glück für mich, denn so ein Spiel haben viele Kollegen nie. Es war ein großartiges Ereignis, in Berlin dabei zu sein. Ich hätte nichts gegen eine Wiederholung, nur mit einem anderen Ergebnis.
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