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Ein Einzelner wird ausgezeichnet, wo es nur gemeinsam geht: Die Preisverleihung dieser Woche war eine Farce. Und wir sind schuld.
Eigentlich, man muss das so hart sagen, war diese ganze Wahl ja ein großer Kokolores.
Ein großer, übertrieben gehypter Widerspruch in sich.
Ausgerechnet dort, wo es darum geht, gemeinsam ein Ziel zu erreichen und in der ein Einzelner allein dumm dastehen würde, wird am Ende eines Jahres ein ebensolcher Einzelner herausgegriffen, der dabei der Beste gewesen sein soll - um dann unter riesigem Bohei einen großen Preis dafür zu bekommen.
Und unser Bundestrainer Joachim Löw wird auch noch kritisiert dafür, dass er sich diesem Eitelkeitswettbewerb verweigert und nicht teilnimmt an der Abstimmung.
Was soll dieser Popanz, muss man sich da fragen.
Dieser Popanz, der genau das befördert, was wir sonst in unseren Sonntagsstatusmeldungen bei Facebook wortreich beklagen: Egoismus und Eigensinn, Starkult und Kommerzialisierungswahn.
So berechtigt diese Frage ist, wir selbst sind es, an die wir diese Frage letztlich richten müssen.
Wir selbst sind es, die dem Irrwitz den Boden bereiten mit unserem unaufhörlichen Herumdebattieren.
Wer ist der Beste in Deutschland, in Europa, der Welt? Wer ist der Beste des Jahres, des Jahrhunderts, aller Zeiten?
Der muss es sein, weil dasunddas. Nein, der muss es sein, weil soundso. Und alles andere wäre eine Riesensauerei.
Als ob man so eine Frage je letztgültig klären könnte. Als ob es irgendwann eine Antwort auf so eine Frage geben könnte - abgesehen von der, dass es keine Antwort darauf geben kann.
Das und nichts anderes ist die existenzielle Erkenntnis, mit der wir letztlich alle unseren Frieden machen müssen.
Aber wahrscheinlich ist es die andere Hälfte der Erkenntnis, dass wir diese Erkenntnis nie akzeptieren werden - und den Popanz brauchen, der uns Eindeutigkeit vortäuscht, wo es keine Eindeutigkeit geben kann.
Wir können also anscheinend nicht ohne die ewigen Debatten, Abstimmungen und Preisverleihungen.
Von daher auch an dieser Stelle nochmal: Herzlichen Glückwunsch an MeinFernbus, den Fernbus des Jahres 2013.
Auch wenn FlixBus oder DeinBus.de den Sieg ebenso verdient gehabt hätten: An eine Verschwörung des Fachportals Fernbusse.de braucht in diesem Fall keiner zu glauben.
Einer muss eben der Beste sein in dieser Welt. Dieser Welt, die offensichtlich nicht anders kann.
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