Pfeifen als Event

Written By limadu on Jumat, 07 Maret 2014 | 22.26

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Die Pfiffe gegen das Nationalteam stehen für eine gewachsene Erwartungshaltung. Die DFB-Verantwortlichen sind nicht unschuldig.

Das Stuttgarter Publikum eben. Was will man erwarten?

So kann man es sehen, die Sache mit den Pfiffen beim deutschen Spiel gegen Chile.

Sind ja schon in der Bundesliga als allzu ungeduldig verschrien. Und gerade jetzt wohl besonders empfindsam.

"In Stuttgart sind sie ja gerade nicht verwöhnt von ihrer Mannschaft", stellt da Bayerns Jerome Boateng in einem diplomatischen Ausrutscher fest.

Aber es ist nicht nur Stuttgart. Berlin, Köln, Nürnberg, Kaiserslautern: An all diesen Orten gab es Pfiffe gegen einzelne Vertreter und/oder die Gesamtheit des DFB-Aufgebots.

"Kein Verständnis" hat dafür dessen Manager Oliver Bierhoff und wünscht sich "bei solchen Spielen mehr Unterstützung".

Es scheint etwas im Argen zu liegen im Verhältnis zwischen der deutschen Nationalmannschaft und ihren Anhängern, etwas regional Übergeordnetes.

Aber was eigentlich? Und warum?

Mit einem sportlichen Katastrophengebiet haben es die deutschen Fans es ja nicht zu tun - bei einer Mannschaft, die die Qualifikation für Brasilien mit 28 von 30 möglichen Punkten bestanden hat. Und dorthin nun mit dem berechtigten Anspruch reist, den Weltmeister-Titel zu holen.

Einerseits ja eine durchaus schöne Situation. Andererseits: Es scheint irgendwie nicht mehr drunter zu gehen.

Verschenkte, glückliche, dreckige Siege, Formkrisen, vergebene Chancen, Abwehrschwächen: Alles, was auf irgendeine Weise titelgefährdend aussieht, wird bei vielen nicht mehr geduldet.

Auf die Gefahr hin, dafür eins mit der Matthias-Sammer-Bibel auf den Hinterkopf zu kriegen: Das ist eine irgendwie ungute Haltung.

Den meisten Vereinsfans passiert sie auch nicht so leicht. Das Alltagsgeschehen, das wöchentliche Miterleben von Hochs und Tiefs: Es erdet, meistens, schafft eine Bande, die über den Anspruch "Titelholen" hinausgeht.

Beim Nationalteam fehlt dieser Alltag, das Interesse - auch von uns Medien - ist fixiert auf die Großereignisse und den Weg dorthin. Die Ansprüche sind da nun am Maximum, aber die Fankultur schwächer. Es fehlt das Abfedernde zwischen "Weltmeister" und "Nix".

Oliver Bierhoff hat Recht, wenn er da kein Verständnis hat, einerseits. Andererseits: Was er macht, trägt zu der Entwicklung bei.

Die Verantwortlichen der Nationalmannschaft tragen ihr Team auf den Markt, unter dem wirtschaftskompetenten Bierhoff viel stärker als früher.

Ihre Spiele werden verkauft als Events, ihre Spieler als Helden, mindestens Helden in spe.

"Bereit wie nie" schreibt der Werbepartner über die spektakulär fotografierten Gesichter der deutschen Spieler. Das schürt Erwartungen.

Und wenn man sich vor dem so gelockten Publikum dann doch etwas weniger bereit präsentiert, muss man nicht klagen, wenn einem die Erwartungen auf die Füße fallen.

So wie Kapitän Philipp Lahm, der die Debatte darum, ob und auf welche Weise das Pfeifen der eigenen Fans, aufs strikt Ökonomische reduziert.

"Die Pfiffe muss man akzeptieren", findet er: "Die Leute zahlen Eintritt."

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