Giefers Festtag: "Das wird unangenehm für Bayern"

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Nach 16 Jahren empfängt Fortuna Düsseldorf wieder die Bayern. Der Torwart wäre um ein Haar beim FCB gelandet - und ist mutig.

Von Reinhard Franke

München - Auf diesen Tag hat ganz Düsseldorf gewartet.

Alles wird auf Hochglanz geputzt, wenn am Samstag die Bayern in die Esprit-Arena kommen (ab 15 Uhr im LIVE-TICKER) - 16 Jahre nach dem letzten Aufeinandertreffen im Oberhaus.

Die Stimmung beim Team von Trainer Norbert Meier und im Umfeld ist dementsprechend blendend.

Kein Wunder, Fortuna Düsseldorf kann mit dem bisherigen Verlauf in der Saison mehr als zufrieden sein. ( DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle)

Zwei Siege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage - und jetzt wollen die Rheinländer auch den Rekordmeister stoppen und den alleinigen Münchner Startrekord verhindern.

Vorsichtige Kampfansage

"Das wird ein schweres Spiel für uns", sagt Fortunas Torwart Fabian Giefer, ergänzt aber: "Das wird richtig unangenehm für die Bayern."

Und er begründet seine kleine Kampfansage auch gleich, indem er sich an das letzte Heimspiel gegen Schalke 04 (2:2) erinnert: "Die Atmosphäre war unglaublich."

So soll es auch am Samstag wieder sein. Das Stadion wird bis auf den letzten Platz ausverkauft sein.

Und Giefer wird gegen den Rekordmeister motiviert sein bis in die Haarspitzen.

Nicht nur, weil er seine bisher fabelhafte Saison mit einer erneuten Glanzleistung gegen zu alter Stärke zurückgekehrten Über-Bayern fortsetzen will.

Fast beim FCB gelandet

Um ein Haar wäre der 22-Jährige nämlich im Sommer selbst bei den Bayern gelandet.

Nachdem er in Leverkusen, wo er seit dem 16. Lebensjahr spielte, keine Perspektive mehr für sich sah, weil dort mit Bernd Leno die Nummer eins auf Jahre hinaus zementiert ist, wollte Giefer eine neue Herausforderung suchen.

Bayern-Trainer Jupp Heynckes kennt und schätzt Giefer aus Leverkusener Zeiten und wollte ihn als Vertreter für Manuel Neuer holen.

"Jupp Heynckes und ich haben uns in Leverkusen super verstanden", sagte Giefer der "Sport Bild". "Wenn er sich meldet, ist das nicht nur fußballerischer Natur."

Goldrichtige Entscheidung

Doch Giefer entschied sich für Fortuna und lieber für Einsatzzeiten statt für Titel als Bankdrücker.

"Es wäre fatal, wenn ich denen abgesagt hätte, ohne etwas anderes zu haben. Da wäre ich ja schön blöd. Man kann immer blind zu Bayern gehen", so Giefer.

Doch die Entscheidung für die Fortuna erwies sich schon bald als goldrichtig. Zumal er mit Blick auf Bayerns Nummer zwei Tom Starke meint:

"Bayern war seine 1-B-Lösung, aber damit kann er jetzt super leben. Er hat beim Alter auch eine drei vorne."

"Dann geht man mehr Risiko"

Giefer hingegen begründet seine Wahl damit, dass "wenn man Anfang 20 ist und sportlich etwas andere Ziele hat, geht man den anderen Weg, geht mehr Risiko".

Die meisten BL-Einsätze im Tor

7. Platz

Norbert Nigbur Einsätze: 456 Schalke, Hertha

6. Platz

Harald Schumacher Einsätze: 464 Köln, Schalke, FC Bayern, BVB

5. Platz

Oliver Reck Einsätze: 471 Bremen, Schalke

4. Platz

Sepp Maier Einsätze: 473 FC Bayern

3. Platz

Uli Stein Einsätze: 512 Bielefeld, HSV, Frankfurt

2. Platz

Eike Immel Einsätze: 534 Dortmund, Stuttgart

1. Platz

Oliver Kahn Einsätze: 545 Karlsruhe, FC Bayern

Das Risko hat sich gelohnt. Giefer setzte sich gegen seinen Konkurrent Robert Almer durch und ist nun Düsseldorfs unumstrittene Nummer eins.

Mit seinen Aktionen hatte er großen Anteil daran, dass Fortuna bisher erst einmal als Verlierer den Platz verlassen musste.

Ein weiteres Mal soll am Samstag nicht folgen. Giefer jedenfalls ist davon überzeugt.

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